Stolpersteine gegen das Vergessen
Am 23. Oktober 2024 hatten wir im Geschichtsunterricht Besuch von Herrn Finn Ebsen von der Kulturabteilung der Stadt Coburg.
Herr Ebsen ist an der Organisation bezüglich der Verlegung fünf neuer Stolpersteine in Coburg am 21. November 2024 beteiligt und gab uns grundlegende Informationen zum Thema und Ablauf. Schülergruppen verschiedener Schulen, u.a. auch aus unserer Klasse, halten bei der Verlegung an den jeweiligen Stellen kurze Reden oder Vorträge, um die Geschichte der dort verewigten Menschen zu teilen.
Coburg war die erste Stadt in Deutschland, die von Nationalsozialisten verwaltet wurde. Dementsprechend hatten es Gruppen wie Juden sehr schwer. So auch Hermann Ehrlich und seine Familie bestehend aus seiner Frau Anna Ehrlich, geborene Sichel, seinen Kindern Karl und Hildegard und seinem Bruder Sally Ehrlich. Die Familie war seit Generationen im Besitz einer Hut- und Mützenfabrik in der heutigen Viktoriastraße 1. Durch die Verordnung zum Ausschluss der Juden aus dem deutschen Wirtschaftsleben im Jahr 1938 waren die Brüder gezwungen, ihr Unternehmen zu schließen. Nach einer Verhaftung Hermanns und dem Zwang zum Hausverkauf floh Hermann mit seiner Frau erstmals nach England. Seine Kinder hatten Deutschland bereits zuvor verlassen. Ab 1940 lebten das Ehepaar und ihre zwei Kinder gemeinsam in den USA. Sally blieb in Coburg zurück und lebte bis zu seiner Deportation im April 1942 im „Ghettohaus“, einem Haus, in dem viele Juden zusammenwohnen mussten.
Wir empfanden den Besuch von Herrn Ebsen als sehr interessant und lehrreich und werden nun mit der Vorbereitung unserer Vorstellung der Familie Ehrlich für die Stolpersteinverlegung am 21. November beginnen.
Lenia Bachmann, 11d