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Ein tief berührendes Erlebnis – Buchenwaldfahrt der 9. Klassen

Am 8. Februar 2024 ging es für die neunten Klassen des Ernestinums zur Gedenkstätte Buchenwald auf dem Ettersberg in der Nähe von Weimar. Nach einem 30-minütigen Film, der die grausamen Geschehnisse von damals knapp zusammenfasste und in dem einige Augenzeugen ihren Aufenthalt näher schilderten, ging es auf eine zweistündige, nach Klassen getrennte Führung über das Gelände. Der Bildungsreferent der Gedenkstätte konnte uns die bedrückenden Ereignisse sehr gut übermitteln und überlieferte uns einige interessante Fakten. Unter anderem erklärte er uns den Aufbau des Geländes und wir konnten uns so besser vorstellen, wie früher alles ausgesehen hatte. Wir erlangten einen näheren Einblick, indem einige interessante Aspekte genannt wurden.

Zum Beispiel wurde erklärt, warum die Uhr am Lagertor Viertel nach drei anzeigt. Denn zu dieser Uhrzeit wurden damals am 11. April 1945 die Häftlinge aus dem Lager befreit. Auch wenn Tage und Wochen später noch einige von den ehemaligen Gefangenen aufgrund von Spätfolgen starben, ist dieser Tag ein wichtiger Wendepunkt in der Geschichte. Danach führte er uns durch das Tor, auf welchem der Spruch „Jedem das Seine“ steht und erklärte, dass direkt neben dem Gelände, auf dem die Gefangenen eingesperrt waren, die Aufseher mit ihren Familien lebten und ein ganz gewöhnliches Leben führten. Für uns war es kaum vorstellbar, wie man zum einen so viele Menschen zur Zwangsarbeit zwingen und sie sich zu Tode arbeiten lassen kann und zum anderen zuhause mit seiner Familie als treusorgender Familienvater leben kann.

Im Anschluss zeigte uns der Bildungsreferent die Verbrennungsöfen im Krematorium. Dieser Raum berührte uns tief, da allein die Vorstellung, dass in diesen Öfen tausende Menschen verbrannt wurden, schrecklich war. Nicht nur das Massensterben, sondern auch die Art und Weise wie mit den Menschen dort umgesprungen wurde, schockierte mich sehr. Denn den Gefangenen wurde ihre Identität weggenommen, ihnen wurde eine Nummer zugewiesen und durch sogenannte Winkel wurde deren Inhaftierungsgrund öffentlich zur Schau gestellt.

Nach der Führung durften wir uns noch die Dauerausstellung der Gedenkstätte anschauen. Durch verschiedene Ausstellungsstücke wie Bilder, Texte und Relikte von damals wurde das Geschehen in Buchenwald in der Ausstellung nochmals veranschaulicht und wir hatten die Gelegenheit die Geschichte detaillierter zu verstehen.

Auch wenn das Wetter etwas zu wünschen übrigließ und man aufgrund des Nebel kaum etwas vom Gelände erkennen konnte, passte es dennoch perfekt zur bedrückenden Stimmung und es wurde uns noch einmal richtig bewusst, wie sehr die Gefangenen damals gelitten haben müssen, wenn sie auch bei Eiseskälte nicht mehr als ein Hemd, eine Hose und ein paar Holzschuhe getragen haben. Auf jeden Fall war der eintägige Exkurs lohnend und ich bin überzeugt, dass wir alle viele neue Erkenntnisse mitgenommen haben, denn es war ein sehr informativer Tag und ein tief berührendes Erlebnis.

Valentina Müller, Jg.9

Anmeldezeitraum für die neue 5. Jahrgangsstufe: 06. bis 10. Mai 2024. Genauere Informationen (Formulare, notwendige Unterlagen) finden Sie hier!