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Buchenwaldfahrt der 11. Jahrgangsstufe

 

Am Donnerstag, den 15.9.2022 fuhren die Schüler der Q 11 in Begleitung von Herrn Jäger und Herrn Megges nach Weimar, um die KZ-Gedenkstätte Buchenwald zu besuchen. Nach ungefähr zwei Stunden Fahrt kam die Gruppe auf dem Ettersberg an. Ein einführender Dokumentarfilm mit vielen erschütternden Berichten von Zeitzeugen informierte die Schüler über den Aufbau des Konzentrationslagers und die Ziele und Methoden des nationalsozialistischen Terrors. Besonders beeindruckend waren die Erzählungen der Überlebenden von ihrer Befreiung durch amerikanische Truppen im April 1945.

Anschließend wurde die Jahrgangsstufe in zwei Gruppen aufgeteilt und über das weitläufige Gelände geführt. Die Führung begann mit einem Blick auf die Karte, auf welcher zu sehen war, was heute vom KZ noch erhalten ist. Die nächste Station war der Bahnhof des KZ – der Ort, an dem die Häftlinge das Lager zum ersten Mal betraten. Besonderes Augenmerk legte die Führung auf den Umstand, dass die Gefangenentransporte und -märsche ohne Heimlichkeit, unmittelbar vor den Augen der Einheimischen stattfanden. Was in Buchenwald geschah, konnte und sollte also jeder wissen.

An der nächsten Station, der Tankstelle des KZs, wurde am Beispiel des SS-Mannes Hans Stark und seiner Karriere gezeigt, warum die SS, die die Lagerwachen stellte, für Jugendliche so attraktiv war. Der Junge war damals ungefähr in unserem Alter, als er der SS beitrat. Weil er in der Schule nicht so gut war, war das „Angebot“ der SS attraktiv: ein wohlhabendes Leben und eine respektable Position mit Machtbefugnissen.

Auf unserem weiteren Weg durch die Gedenkstätte kamen wir an einem Verwaltungsgebäude vorbei, in welchem über Leben und Tod der Gefangenen bestimmt wurde. Über den „Karachoweg“, den Gefangene unter Lebensgefahr in höchster Eile zurücklegen mussten, gelangten wir zu dem Torgebäude, dessen Eingang ins innere Lager führte. Auf dem Eingangstor stand – aus der Sicht der Gefangenen zu lesen – der zynische Satz „Jedem das Seine”. Das sollte den Häftlingen verdeutlichen, dass sie an ihrer Strafe angeblich selbst schuld seien. Anschließend besichtigten wir das Krematorium, in welchem sich noch immer die sechs Öfen befinden. Daneben befand sich noch ein „Ärzte-Zimmer”, in dem über 8000 sowjetische Soldaten angeblich medizinisch untersucht werden sollten, dann allerdings beim Messen der Körpergröße von einem SS-Mann im Hinterzimmer durch Genickschuss ermordet wurden. Dort endeten die Führungen gegen 13.30 Uhr und beide Gruppen konnten in die Dauerausstellung gehen, um dort Originalartefakte, wie zum Beispiel Kleidung und Kunst der Gefangenen, sowie Zeitungen aus der damaligen Zeit anzuschauen. Nach einer reibungslosen Rückfahrt traf die Reisegruppe um 17 Uhr wieder in Coburg am Anger ein.

Frida Pötsch, Daniel Cioniou

Anmeldezeitraum für die neue 5. Jahrgangsstufe: 06. bis 10. Mai 2024. Genauere Informationen (Formulare, notwendige Unterlagen) finden Sie hier!