Die Klasse 8a besuchte mit der Deutschlehrerin Frau Stenzel das Globe Coburg und erhielt eine exklusive Führung durch den Theaterpädagogen und Leiter des Kinderchors Marius Popp. Das Globe wurde als Ersatz des Landestheaters Coburg errichtet, da dieses aufgrund der Generalsanierung über Jahre geschlossen sein wird. Inspiriert vom berühmten Globe Theater in London, bietet es eine Bühne für Ballett, Schauspiel und Musiktheater. Während unserer Führung wurden gerade die Kulissen der Vorstellung am Vorabend abgebaut und wir konnten hautnah viele spannende Details über den Alltag im Theaterbetrieb miterleben.
Der Bau des Globes wurde am 21. Oktober 2020 mit Grundsteinlegung offiziell gestartet. Die Baukosten beliefen sich auf 195 Millionen Euro. Verschiedene Firmen wie HUK und Brose beteiligten sich mit Millionenbeträgen an den Planungskosten und gaben für das neue Theater großzügigen Spenden – beispielsweise den Betrag von 150.000 Euro für den gläsernen Fahrstuhl.
Das Theater bietet ein breites Programm mit verschiedenen Aufführungen, darunter viele Stücke, in denen ein Chor aus 40 Kindern singt. Die Theaterpädagogik spielt ebenfalls eine wichtige Rolle und ermöglicht jungen Menschen, das Theater aktiv zu erleben.
Das Globe präsentiert sehr moderne Technik und einer flexiblen Bühne. Der Zuschauerraum hat eine achteckige Form (Oktogon) und hat über 400 Sitzplätze, die auf 600 erweitert werden können. Die Stühle sind frei beweglich, sodass der Raum je nach Aufführung anders aussehen kann. Eine große Tribüne sorgt für eine gute Sicht auf die Bühne.
Besonders beeindruckend ist die Licht- und Tontechnik. Scheinwerfer sorgen für Lichtstimmungen und über der Bühne befinden sich Scheinwerfer, die sich um 360 Grad drehen können. Dazu gibt es drei Bildschirme, auf denen die Darsteller den Dirigenten sehen. Damit der Ton perfekt im Zuschauerraum ankommt, wird er über spezielle Tonübertragungen verstärkt.
Die Proben für eine Aufführung dauern etwa sechs Wochen, wobei die ersten Proben in verschiedenen Städten stattfinden. Die letzten Proben finden dann im Globe statt. Eine Premiere ist die erste Aufführung eines neuen Stücks. Eine Wiederaufnahme, wenn ein Stück so erfolgreich war, wenn es in der nächsten Saison erneut gespielt wird.
Hinter den Kulissen arbeiten ungefähr 250 festangestellte Mitarbeiter. Das KBB-Büro (Künstlerisches Betriebsbüro) erstellt einen Stundenplan, in dem festgelegt wird, wann Proben stattfinden und welche Schauspieler anwesend sein müssen. Die Proben können nicht spontan verschoben werden. Während einer Vorstellung arbeiten um die 25 Männer hinter der Bühne, um sicherzustellen, dass alles perfekt abläuft. Sie sind ebenso für den technischen Ablauf zuständig und beobachten die Aufführung. Alle Arbeiter hinter den Kulissen tragen Walkie-Talkies oder auch Mikrofone im Ohr, um auf spontane Änderungen reagieren zu können. Unter der Bühne befindet sich ein Requisitenlager, das fünf Meter tief ist und alle Gegenstände für die Aufführung bereithält. Die Maske ist auch ein wichtiger Teil im Theater, beispielsweise kostet eine Perücke um 4.000 Euro. Maskenbildner werden für komplizierte Schminke gebraucht, ansonsten müssen die Schauspieler sich selbst nach der Vorlage schminken.
Nicht nur die Aufführungen sind gut durchgeplant, sondern auch die täglichen Abläufe. Die genauen Uhrzeiten und Räume sind festgelegt, sodass die Schauspieler, Techniker und das Verwaltungssystem wissen, wann und wo sie arbeiten müssen. An Feiertagen wird auch gearbeitet. Ein ebenso wichtiger Beruf im Theater ist die Souffleuse. Ihre Aufgabe ist es, den Schauspielern unauffällig den Text zu zuflüstern, falls sie diesen vergessen sollten.
Besucher können 30 Minuten vor der Vorstellung kommen, um sich im Foyer zu treffen oder über das Stück zu informieren. Essen und Trinken kann in den vier Pausenräumen gekauft werden.
Die Klasse 8a bedankt sich herzlich für die spannende Führung und den faszinierenden Einblick in die Welt des Theaters!
Text: Eda Cakir, 8a
Fotos und Textbearbeitung: Katharina Stenzel, StRin
