ereits der Kreisentscheid hatte alles, was ein bzw. mehrere gute Fußballspiele benötigen: Rückstände, die es aufzuholen galt, einen Dreiervergleich, ein Elfmeterschießen, spektakuläre Tore teils von der Mittellinie und taktische Varianz. Doch von Anfang an! Musste man zu Beginn aufgrund von Schläfrigkeit am Anfang lange gegen die Konkurrenz des Casi einem 0:1 Rückstand hinterherlaufen, war es Julius Geerhardts unnachahmlichem Drang zum Tor in diesem hochklassigen Spiel zu verdanken, dass man noch gewann. So stellte er erst auf Unentschieden und erzielte kurz vor Schluss das im Nachhinein so wichtige 3:2 für das Ernestinum. Victor Jovanovic besorgte das zwischenzeitliche 2:1, wonach das Casi aber nochmal rankam.
In einer weiteren hochklassigen Partie sollte es gegen die COII am Ende 1:1 Unentschieden heißen. Wieder lief man einem Rückstand hinterher, doch der Kniff einer Umstellung auf Dreierkette und die Umpositionierung von Mathieu Tessier auf die Mittestürmerposition sollte die Wende bringen, sodass Alessandro Birke letztendlich außerhalb des Sechzehners mit einem satten Schuss ausglich. So kam es zum entscheidenden Elfmeterschießen um den Einzug ins Finale. In diesem schwang sich der Ernes-Keeper Fred Jarand, der eigentlich gar kein Torwart ist, zum „Man of the Cup“ auf, denn er hielt den entscheidenden Schuss des Gegners und bescherte so die Finalteilnahme gegen die Neustadter Realschule.
Furchtlos agierten die jungen Ernestiner gegen einen Gegner, der körperlich haushoch überlegen war. Jedoch war in diesem Finale nicht die körperliche Überlegenheit Trumpf, sondern technische Veranlagung, Flinkheit sowie tiefgreifendes Spielverständnis. Organisiert von dem aus der Defensive agierenden Constantin Rom über den Strippenzieher Ben Steinert bis ganz nach vorne, wo sich Luis Niermann tapfer seinen teils zwei Köpfe größeren Gegenspielern entgegenwarf, wurde schnell klar, dass es nur einen Sieger geben kann: Das Gymnasium Ernestinum. Julius Geerhardt ließ daran keinen Zweifel und netzte abermals über außen durchbrechend frühzeitig ein. Etliche vergebene Chancen sorgten dafür, dass die spielwitzigen Coburger beinahe noch um den Lohn ihrer Mühen gebracht wurden, nutze der Gegner doch die einzige Unachtsamkeit aus und erzielte den Ausgleich. So blieb es Ben Steinert mit einem Geniestreich vorbehalten, den Sieg einzutüten. Versiert nahm dieser wahr, dass der gegnerische Torwart zu weit vor dem Tor stand, nahm Maß und jagte das Leder aberwitzig von der Mittellinie in weitem Bogen über den verdutzt dreinblickenden Neustadter Torsteher. Ungläubig blickte er dem Ball hinterher, ehe er vom jubelnden Team in einer Traube aus Euphorie begraben wurde.
So ging es weiter zum Regionalentscheid, den man gegen das KZG aus Kronach für sich entschied. Auch wiederholte sich hier die alte Mär: Das Ernes technisch überlegen und am Drücker, aber Großchancen wurden vergeben, sodass der Gegner im Spiel blieb. So brauchte es einen Elfmeter, den Alessandro Birke verwandelte, um den Bann zu brechen. Zwar erhöhte das KZG nach Ben Steinerts 2:0 noch einmal den Druck und kann heran, aber abermals Steinert und zu guter Letzt Maximilian Hupperich räumten letzte Zweifel am 4:2 Sieg aus dem Weg und machten die Ernes-Jungs zur besten Mannschaft der Region, sodass man zum Bezirksentscheid fahren darf.