Fortgebildet. Ein weiteres Stück.

Die ernestinische Delegation findet sich bereits um 6:30 Uhr zum Frühstück ein. Das pädagogische Treffen der Schulleitung und der Teamleiter steht an. Bei klarem Himmel machen wir uns motiviert auf den Weg zur Schule.

Wir erleben eine äußerst disziplinierte, sachorientierte und gelassene Besprechungskultur unter dem Vorsitz eines Teamleiters. Ein Kollege protokolliert, zwei Kollegen evaluieren die Besprechung im Nachgang.

Wesentliches Thema der Besprechung: Gestaltung von Rückmeldungen zum Leistungsstand der Schüler. Grundannahme: Noten allein sagen nichts aus, Rückmeldungen müssen pädagogisch gehaltvoll sein und dem Schüler nützen.

Von einem Kollegen werden wir zum Deutschunterricht eingeladen. Wir dienen als authentisches Material („Wie heißt du?“ „Jörg.“ „Hast du Hunger?“ „Ja.“)  und erleben erfreut eine eigens gestaltete Deutschstunde in einer 8. Klasse zum Thema Spezialitäten in Franken und Essen in Coburg. Die Schüler erproben ihr erlerntes Wissen in Rollenspielen: „Ich hätte gerne einen warmen Bratwurstsalat, Gedöns und einen Coburger Mohr im Hemd.“

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Danach belegen wir unser Knäckebrot im Lehrerzimmer. Macht der norwegische Kollege aber auch so.

Die Lehrerkonferenz am Nachmittag wird spontan mit einem Lied und einem Tanz für ein Geburtstagskind eröffnet.

Anschließend präsentiert ein Erziehungswissenschaftler der Hochschule eine aktuelle Studie zum Einsatz von I-Pads im Klassenzimmer.

Wir dürfen auch ein weiteres Beispiel der norwegischen Evaluationskultur erleben: Die vergangene schulweite Projektwoche wird unmittelbar in der Konferenz über direktes Feedback und einen Online-Fragebogen evaluiert.

Der Schulleiter beschließt die Lehrerkonferenz: Er lässt die Kollegen Zettel aus einem Hut ziehen. Das Kollegium wichtelt. Wir sind sprachlos.

Einmal wieder sehen wir an diesem Tag die bereits vielbemühte norwegische Gelassenheit: in der Kommunikationskultur und in der Zusammenarbeit. Wir sind wirklich angetan.

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